Wie mehrfach schon berichtet, haben die etablierten Parteien in ihren Wahlprogrammen eine Auflösung des Investitionsstaus der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser einschließlich eines dringend benötigten kurzfristigen Entlastungsprogramms angekündigt. Das CDU-Positionspapier „Krankenhaus der Zukunft für Nordrhein-Westfalen“ von Armin Laschet und Karl-Josef Laumann sieht einen „Drei-Stufen-Plan“ zur nachhaltigen Finanzierung stationärer Versorgung in Nordrhein-Westfalen vor.
KGNW-Präsident Jochen Brink unterstrich nun, „dass die Krankenhäuser ihre Hausaufgaben machen.“ In den letzten Jahren haben die Kliniken in NRW ihre Versorgungstrukturen massiv umgestaltet. Zwischen 1995 und 2015 wurde 20 Prozent der Betten abgebaut. Die Zahl der Kliniken sank von 483 auf aktuell 352. Die durchschnittliche Verweildauer der Patienten wurde um 42 Prozent gesenkt. Der Abbau von weiteren rund 8.500 Betten wird derzeit umgesetzt. „Jetzt muss auch das Land endlich seiner Verpflichtung einer bedarfsgerechten Investitionsfinanzierung nachkommen“, forderte Jochen Brink. „Wir müssen auch in die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter in den Kliniken investieren. Moderne Geräte und Gebäude sind notwendig, um Ärzten und Pflegenden einen attraktiven sowie körperlich und zeitlich entlastenden Arbeitsplatz bieten zu können. Besondere Chancen liegen dabei in der Digitalisierung, aber auch IT-Sicherheit erfordert zusätzliche Investitionen.“
Schon im Vorjahr hatte die KGNW mit ihren „Investitionsbarometer NRW“ erstmals exakt den investiven Bedarf der Kliniken in NRW ermitteln. Die Lücke zwischen der von der Landesregierung bisher geleisteten und der tatsächlich benötigen Investitionsfinanzierung beträgt demnach jährlich immerhin eine Milliarde Euro. Der Sanierungsstau beträgt mittlerweile insgesamt 12,5 Milliarden Euro in NRW.