Ohne eine Krankenhausreform werde es nicht gelingen, die stationäre Patientenversorgung im Land und die Arbeitsbedingungen des Klinikpersonals dauerhaft zu verbessern, betont Dr. Gehle. Darin stimmten Politik, Krankenhausträger, Krankenkassen und auch Ärztekammern und Kassenärztliche Vereinigungen in NRW seit Langem überein.
„Eine solche Einigkeit ist im Gesundheitswesen außerordentlich selten. Derzeit bewegen sich in Verhandlungen die Akteure ein Stück aufeinander zu, um Kooperationen einzugehen und den ruinösen Wettbewerb der Krankenhäuser untereinander zu beenden“, lobt der westfälisch-lippische Kammerpräsident.
Die in Nordrhein-Westfalen seit Jahren geleistete Vorarbeit aufs Spiel zu setzen und der Reform neue Regeln aus Berlin überzustülpen, sei leichtsinnig und völlig unnötig, warnt Dr. Gehle. Denn im Kern seien beide Reformideen am Ende gar nicht so weit auseinander: Auch in NRW gehe es darum, für die Patientinnen und Patienten ein tragfähiges Netz aus flächendeckender Grundversorgung und spezialisierten Kliniken zu knüpfen, nicht jedes Krankenhaus müsse jede Leistung anbieten.
„Wir machen in Nordrhein-Westfalen keinen Alleingang. Die Reformarbeit hier ist in den vergangenen Monaten von Fachleuten in der ganzen Bundesrepublik mit großem Interesse verfolgt worden und hat das Zeug, zum Pilotprojekt für ganz Deutschland zu werden.“