Das PJ war auch schon bisher in Trier möglich. Neu ist, dass es nun zur festen Fachverankerung kommen wird, da weitere Semesterjahrgänge schrittweise, kaskadenartig folgen sollen, bis der gesamte klinische Bereich in Trier möglich ist. In Trier stehen dafür das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier und das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen Trier zur Verfügung.
Den zusätzlichen Standort für ein regionalisiertes Medizinstudium in Trier begrüßte der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Dr. Günther Matheis, ausdrücklich. „Wir können dann mehr Medizinstudierende im klinischen Teil ausbilden. Zusammengenommen bilden beide Trierer Krankenhäuser einen Standort der Maximalversorgung ab und somit ein hohes Niveau der Patientenversorgung“, erklärte er. Zudem habe er die Hoffnung, dass Studierende auch nach ihrem Studium in der Trierer Region bleiben. Dr. med. Matheis: „Das wäre für die künftige ärztliche Versorgung ein großer Gewinn“.
Angehende Ärztinnen und Ärzte bleiben in ihrer Region.
„Mit dem neuen Angebot der klinischen Ausbildung in Trier wollen wir die Ausbildungskapazitäten im Medizinstudium effektiv ausnutzen und einen wichtigen Beitrag zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in den Regionen leisten“, betonte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei einer Informationsrunde zur Regionalisierung des Medizinstudiums in Trier.
„Unser gemeinsames Ziel ist die Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen Ausbildung und einer guten ärztlichen Versorgung abseits der großen Ballungszentren. Ich bin sehr froh darüber, dass alle Beteiligten hier gemeinsam nach guten Lösungen suchen und zukunftsweisend miteinander kooperieren“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Entlastung der Universitätsmedizin Mainz
Die Kooperation bringe der Universitätsmedizin Mainz eine Entlastung im klinischen Studienabschnitt, den Krankenhäusern in Trier eine neue Form der Nachwuchssicherung und der Stadt Trier eine Schärfung ihres Profils als Hochschulstandort und Standort der Gesundheitswirtschaft. Und es wird den Effekt geben, dass ausgebildete Ärzte nach ihrem Studium hier in der Region Trier bleiben. Dieser Effekt wird die anderen Maßnahmen der Landesregierung für die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum ergänzen“, betonte die Ministerpräsidentin.
„Für die Umsetzung des Konzepts Medizincampus Trier stellt die Landesregierung im Jahr 2020 zunächst 500.000 Euro zur Verfügung. Diese werden bis zum Jahr 2025 im Vollausbau auf acht Millionen Euro anwachsen“, ergänzte Wissenschaftsstaatssekretär Dr. Denis Alt. Bei der Konzepterstellung gehe es nun darum, zum Beispiel konkrete Absprachen zum Einsatz des Lehrpersonals und zur Nutzung von Räumen für die Lehre zu treffen. Eine große Bedeutung hätten auch digitale Angebote und die Videoübertragung ausgewählter Vorlesungen. Wichtig sei es, die Einhaltung der hohen Qualitätsstandards in der akademischen Medizinerausbildung zu garantieren.
„Vor dem Hintergrund eines drohenden Ärztemangels vor allem auf dem Land unterstützt die Universitätsmedizin Mainz die Regionalisierung des Medizinstudiums durch Kooperationen mit den Kliniken in Trier“, erklärten der Wissenschaftliche und der Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann und Univ.-Prof Dr. Norbert Pfeiffer. „Wir werden hierzu in Kürze ein Konzept vorlegen, welches wir gerade gemeinsam mit den Trierer Kollegen erarbeiten. Oberstes Ziel muss eine qualitativ hochwertige Ausbildung vor Ort in Trier sein. Die Unterzeichnung des Memorandums ‚Medizincampus Trier‘ ist hierzu ein wichtiges Signal.“