Das neue Kompetenzzentrum ist ebendort am Zentrum für Allgemeinmedizin und Geriatrie in der Abteilung Allgemeinmedizin angesiedelt. „Wir sind außerordentlich froh“, erklärte Dr. med. Günther Matheis weiter, „dass die jungen Ärztinnen und Ärzte in ihrer mehrjährigen Weiterbildung zum Hausarzt in dem neuen Kompetenzzentrum intensive Begleitung und Unterstützung erhalten“, sagte Matheis.
„Die Weiterbildung wird durch die universitäre Anbindung bedeutsam verstärkt. Die Ärztinnen und Ärzte werden deutlich praxisnäher weitergebildet“, freute sich Günther Matheis. Innerhalb kürzester Zeit können sich die jungen Ärztinnen und Ärzte besser vernetzen. Das neue Kompetenzzentrum schafft eine nahtlose Verbindung zwischen Aus- und Weiterbildung.“
Der rheinland-pfälzische Kammerpräsident erinnerte ferner daran, dass die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz als erste Ärztekammer den Quereinstieg in die Allgemeinmedizin eingeführt habe. „Wir haben vor Jahren erkannt, auf welchen Versorgungsproblem wir zusteuern.“ Der Quereinstieg sei eine Erfolgsgeschichte geworden.
Im neuen Kompetenzzentrum wird es künftig Begleitseminare für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung geben, welche die praktische Weiterbildung intensivieren und die erworbenen Facharztkompetenzen vertiefen werden. Hinzu kommen Mentoring-Programme, welche die jungen Ärztinnen und Ärzte auf ihrem Weg zum Hausarzt in ihrer beruflichen Entwicklung fördern und vernetzen.
Unterstützung bekommen auch die Weiterbilder. Für sie werden spezielle Fortbildungsprogramme angeboten, die sie bei der Entwicklung ihrer medizindidaktischen Kompetenzen fördern, damit sie ihre eigenen Kernkompetenzen weiter ausbauen und so als Dozenten den hausärztlichen Nachwuchs gezielt und praxisnah weiterbilden können.
„Die Etablierung des Kompetenzzentrums Allgemeinmedizin auf unserem Campus ist ein Meilenstein für die Weiterbildung der dringend benötigten Fachärztinnen und Fachärzte für Allgemeinmedizin. Sie macht auch deutlich, dass alle relevanten Organisationen in dieser Sache an einem Strang ziehen", betonte der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.
Das neue Zentrum eine wichtige Zukunftsaufgabe: „Mit der Implementierung des Kompetenzzentrums Weiterbildung Allgemeinmedizin an der Universitätsmedizin Mainz wird ein weiterer wichtiger Schritt zur Sicherung der zukünftigen hausärztlichen Versorgung geleistet und eine engere Verbindung zwischen Studium und Praxis geknüpft“, sagte Uni.-Prof. Dr. Michael Jansky, Direktor des Zentrums für Allgemeinmedizin und Geriatrie der Universitätsmedizin Mainz.
„Mit dem neuen Kompetenzzentrum und der optimierten Facharztweiterbildung im stationären und ambulanten Bereich, emanzipiert sich die Allgemeinmedizin im universitären Umfeld zu einem vollwertigen Fach. Dies ist für uns als KV RLP nicht zuletzt auch ein wichtiges Signal an alle Studierenden, um deren Interesse an diesem Fachgebiet zu wecken“, sagt Dr. Peter Heinz, Vorsitzender des Vorstands der Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz. Er erinnerte daran, wie sehr sich die Zeiten geändert haben. „Früher wurde man an einer Klinik sofort aus allem herausgezogen, wenn man sagte, dass man Hausarzt werden wollte. Man war dann nur noch niederer Stationsarzt. Der Chef durfte es nicht wissen.“
„Ein großer Teil der fünfjährigen Weiterbildung angehender Allgemeinmediziner findet im Krankenhaus statt. Das Kompetenzzentrum wird hier zukünftig eine wichtige Unterstützung bieten und die praktischen Ausbildungsinhalte im OP und am Patientenbett durch seine Begleitseminare unterstützen“, erklärte Dr. Gerald Gaß, Vorsitzender der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz und Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft. „Als Kliniken brauchen wir die Hausärzte, sonst fehlen uns die Kooperationspartner im ambulanten Bereich. Wir profitieren ebenso von der Kompetenzstelle.“