Im ständigen Bemühen um die Verbesserung der Versorgungsstrukturen im Gesundheitswesen wirkte Prof. Flenker in zahlreichen Gremien auf Landes- und Bundesebene mit. Er hat das erste von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierte Darmzentrum in Deutschland mit ins Leben gerufen, Standards für die adäquate Behandlung von Suchtkranken gesetzt und wegweisende Projekte zur medizinischen Versorgung von wohnungslosen Menschen unterstützt.
Mit seinem jahrzehntelangen Einsatz hat sich Prof. Flenker um die medizinische Versorgung, die ärztliche Selbstverwaltung, den Berufsstand der deutschen Ärzteschaft und das Gemeinwohl in der Bundesrepublik Deutschland in ganz besonderer Weise verdient gemacht, heißt es in der Laudatio.
Als Lehrbeauftragter für Innere Medizin an der Ruhr-Universität Bochum unterrichtete Prof. Flenker zudem ab 1996 als Dozent und von 2002 bis 2016 als Honorarprofessor zum Thema Organisationsstruktur des Gesundheitswesens an der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und vermittelte dort sein umfassendes Wissen an den ärztlichen Nachwuchs.
Schon in jungen Jahren engagierte sich Prof. Flenker politisch und sozial, aus der Erkenntnis heraus, dass man nur durch Handeln Entwicklungen beeinflussen und Veränderungen erreichen kann.
Seit 1973 ist Prof. Flenker Mitglied im Marburger Bund, amtierte als Beisitzer im Vorstand des MB-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen/Rheinland-Pfalz und vertrat von 1987 bis 2015 als zweiter Vorsitzender des Landesverbandes mit großem Einsatz die Interessen der Kolleginnen und Kollegen. Insbesondere die Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Krankenhaus steht dabei bis heute auf seiner Agenda. Seit dem Ende seiner Amtszeit ist Prof. Flenker Ehrenvorsitzender der Ärztegewerkschaft.
Prof. Ingo Flenkers Karriere in der Ärztekammer Westfalen-Lippe begann 1981, als er in die Kammerversammlung und vier Jahre später in den Vorstand gewählt wurde. Zwischen 1989 und 1993 bekleidete er das Amt des Vizepräsidenten, um dann über drei Amtsperioden bis 2005 der Präsident der westfälisch-lippischen Ärzteschaft zu sein. Als er nach zwölfjähriger Präsidetschaft nicht mehr kandidierte, ernannte ihn die Kammerversammlung zum Ehrenpräsidenten. Über Jahrzehnte hinweg engagierte sich Prof. Flenker thematisch vielseitig in zahlreichen Gremien der Landesärztekammer wie der Bundesärztekammer.
Um die Jahrtausendwende konnte Prof. Flenker mittels eines Gutachtens geplante Klinikschließungen und damit einen Kahlschlag in der Krankenhauslandschaf in NRW nachhaltig verhindern – eines von zahlreichen Signalen gegen eine Ökonomisierung der Medizin zulasten von Patienten und Beschäftigten im Gesundheitswesen, die Prof. Ingo Flenker ausgesandt hat.