• Starkes Votum für personellen Neuanfang

    Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz
    23.Januar 2017
    Mainz
    mhe. In der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) gibt es einen vollkommenen personellen Neuanfang. Bei der konstituierenden Sitzung der 40-köpfigen Vertreterversammlung büßte die bisherige Facharztliste „FAiR LP“ ihre Mehrheit ein. Dafür verfügt in den kommenden sechs Jahren nun die „Hausarztliste“ mit ihrer breiten Koalition u.a. mit dem Marburger Bund und weiteren kleineren Listen über eine starke Mehrheit. Mit 27 zu 13 Stimmen wurden die Amtsinhaber schon bei der ersten Wahl des Vorsitzenden der Vertreterversammlung regelrecht abgestraft. Selbst in nichtärztlichen Medien war zuvor über das offene Zerwürfnis der alten Vorstands-Spitze in der KV RLP umfänglich berichtet worden. Die Zeit der persönlichen Animositäten ist nun aber vorbei, ein neuer Stil soll die Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz wieder stärken: „Grabenkämpfe sind nicht akzeptabel. Ich möchte in Gespräche gehen, um sachgerechte Lösungen zu finden, und nicht, um die eigene Meinung durchzusetzen“, unterstrich beispielhaft Dr. med. Karlheinz Kurfeß aus den Reihen des Marburger Bundes in seiner Bewerbungsrede um das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der KV-Vertreterversammlung.
    Dr. med. Karlheinz Kurfeß
    Dr. med. Karlheinz Kurfeß

    Ein zentrales Anliegen sei es ihm, betonte Dr. med. Karlheinz Kurfeß weiter, die Beziehungen zu den Ärztekammern wieder zu verbessern. „Die gemeinsame Schnittmenge unserer Körperschaften ist groß. Viele unserer ärztlichen Probleme sind gemeinsame Probleme, die wir auch gemeinsam lösen sollten.“ Beispielhaft erwähnt sei der bestehende und sich weiter verschärfende Ärztemangel in Praxen und Kliniken. „Wenn wir diese Probleme nicht lösen, dann werden sie von denen gelöst, die geradezu beseelt sind von dem Gedanken, uns von ärztlichen Aufgaben zu entlasten.“

    „Ich bin deshalb für einen sehr sensiblen Umgang mit den Sektorengrenzen und plädiere dafür, in die Mauern große Tore einzubauen, die man von beiden Seiten begehen kann.“ Die neue KV-Spitze werde sich an ihren Fähigkeiten zur Kommunikation und an ihren Fähigkeiten, ihre Entscheidungen gegenüber den Mitgliedern der Vertreterversammlung und deren Vorsitzenden transparent zu machen, messen lassen müssen“, sagte Dr. med. Karlheinz Kurfeß.

    Dem langen Beifall für seine Worte folgte ein klares Wahlergebnis: Der ermächtigte internistische Oberarzt aus der Hunsrück Klinik in Simmern hat als Mitglied des Marburger Bundes eine führende Funktion in dem Ärzteparlament der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz. Sein Gegenkandidat, der Mainzer Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie, Dr. med. Lutz Riedel, unterlag bei der Abstimmung deutlich.

    Dr. med. Karlheinz Kurfeß ist erst jüngst im Amt des Vorsitzenden der Bezirksärztekammer Koblenz und im Vorstand der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz bestätigt worden. Von der sektorübergreifenden Wahlliste des Marburger Bundes wurde ferner Dr. med. Siegfried Stephan in den Hauptausschuss der KV RLP gewählt.

    Die weiteren Wahlergebnisse in der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz im Einzelnen:
    Der Allgemeinmediziner Dr. Olaf Döscher aus Boppard wurde als Vorsitzender der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz im Amt bestätigt. Zur komplett neu aufgestellten KV-Führung zählen nunmehr auch der Vorstandsvorsitzender Dr. med. Peter Heinz (Allgemeinmediziner in Gensingen). Er übernimmt damit das Amt der bisherigen Vorsitzenden des Vorstandes Dr. Sigrid Ultes-Kaiser. Der neue Stellv. Vorstandsvorsitzender ist Dr. med. Andreas Bartels (Anästhesist in Mainz) und das weitere Vorstandsmitglied ist Peter Andreas Staub (Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in Freinsheim). In der nächsten Vertreterversammlung am 22. März werden die Mitglieder für die noch nicht besetzten Ausschüsse gewählt.