„Mit diesem Antrag ist die Errichtung einer Pflegekammer in NRW de facto auf Eis gelegt. Eine Pflegekammer, die keine Beiträge ihrer Mitglieder erhebt, sondern durch Steuermittel finanziert wird, ist keine Pflegekammer“, kritisierte Josef Neumann, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag NRW. Von einer unabhängigen Institution für die Interessen der Pflegenden könne nun endgültig keine Rede mehr sein. Denn die Kammer hängt auf Jahre hinweg am Tropf des Staates. „Damit ist die eigene Stimme der Pflegekammer verstummt.“
Hintergrund ist, dass die Registrierung der Pflegefachkräfte schleppend verläuft. Lediglich 60.000 der etwa 220.000 Pflegefachkräfte in NRW haben bislang ihre Kontaktdaten bei der Pflegekammer hinterlegt. Wenn nur rund ein Viertel der Beschäftigten der Registrierung folgen, ist das ein deutlicher Beleg dafür, welch große Bedenken und Vorbehalte gegen die Pflegekammer herrschen. Das Thema Pflichtbeiträgen und Pflichtmitgliedschaft ist damit durch die Gesetzesänderung zunächst vom Tisch.