„Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, solidarisch zu handeln“, betont Koordinator der Initiative Dr. Christian Scheffer. „Deshalb bin ich froh und stolz, dass sich binnen weniger Tage über 300 Studierende gemeldet haben, die je nach Vorerfahrung bereit sind, in unterschiedlichen Bereichen mitzuhelfen. Diese Hilfsangebote bündeln und koordinieren wir nun, damit das Engagement schnellstmöglich dort ankommt, wo es gebraucht wird.“
Unter den Unterstützerinnen und Unterstützern sind Studierende aus allen Fachbereichen der UW/H – Humanmedizin, Zahnmedizin, Pflegewissenschaft, Psychologie, Wirtschaftswissenschaft und Kulturreflexion. „Unsere Universität hat den Auftrag, positiv in die Gesellschaft zu wirken“, sagt Prof. Martin Butzlaff, Präsident der UW/H. „CoronAid ist ein aktuelles und anschauliches Beispiel dafür, wie wir diesen Auftrag ganz praktisch umsetzen.“
Einsatz in Kliniken und Lehrkrankenhäusern der Universität
Medizinstudierende in höheren Semestern sowie Studierende mit einer Ausbildung in Gesundheitsberufen wie Pflege, Rettungsassistenz und Physiotherapie helfen beispielsweise auf Intensivstationen, Infektionsstationen und in Notfallambulanzen. Dazu erhalten sie eine entsprechende Schulung und Einarbeitung.
Die ersten 70 Studierenden kommen unter anderem am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, im Helios Universitätsklinikum Wuppertal und im Universitätsklinikum der UW/H Köln-Merheim der Kliniken Köln zum Einsatz. In Köln nehmen am kommenden Montag 15 Studierende in der Lungenklinik Merheim die Arbeit auf. Die Lungenklinik in Merheim ist die größte in Deutschland und nimmt eine Schlüsselrolle in der medizinischen Versorgung von COVID-19-Patienten ein. Weitere Einsätze sind in Planung.
Verstärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der ambulanten Versorgung
Studierende beraten auch bei der Hotline des Gesundheitsamtes im EN-Kreis. „Wir sind hier seit dem 23. März dabei und wurden herzlich und geduldig in unsere Aufgaben eingewiesen. Es geht mir sehr nahe, wie dankbar Menschen am Telefon über Informationen zum Coronavirus sind“, sagt Medizinstudent Kristof Szekely. Sein Kommilitone Lanre Aranmolate (Psychologiestudent) ergänzt: „Es ist berührend, mit Menschen zu sprechen, die Angst davor haben, infiziert zu sein. Wir geben ihnen dann durch Informationen, Empfehlungen und Menschlichkeit Halt und Vertrauen in dieser für viele Menschen so aufwühlenden Situation.“
Bei der Corona-Hotline des Arbeiter-Samariter-Bunds Deutschland e. V. geht es schwerpunktmäßig darum, Ängste und Unwohlsein aufgrund mangelnder Sozialkontakte abzubauen – hier sind aktuell fünf Studierende tätig. Darüber hinaus werden weitere Studierende bei den Tests auf das Coronavirus helfen, etwa in Abstrich-Entnahmestellen.
Allgemeine humanitäre Hilfe
Über die reine medizinische Versorgung hinaus gibt es viele weitere Bereiche, in denen UW/H-Studierende mit anpacken möchten. Dazu gehören unter anderem die Versorgung von Personen in Quarantäne mit Lebensmitteln und anderen Artikeln des täglichen Bedarfs, die Versorgung von Obdachlosen und die Verstärkung von Kinderbetreuungsangeboten. Dieser Bereich wird aktuell aufgebaut.
Über die Initiative und ihre Hilfsangebote informiert CoronAid auch auf ihrer Webseite www.uni-wh.de/coronaid.