Wir haben uns auf unserer Hauptversammlung und dem Deutschen Ärztetag (DÄT) in Mainz ausführlich mit diesem Thema beschäftigt. Kammerpräsident Dr. med. Günther Matheis hat bei der Eröffnung des DÄT klare Worte gefunden. Unsere Delegierten haben Stellung bezogen gegen Menschenverachtung, Links- und Rechtsextremismus und Antisemitismus.
Populismus zieht in unsere Parlamente ein, zunehmende Zersplitterung öffentlicher Debatten sowie Falschmeldungen und Blasen in sozialen Medien. Es schwinden die Grenzen dessen, was noch Fakt ist und was jenseits der Realität liegt? Wir dürfen nicht vergessen: Demokratie lebt nicht von sich selbst.
Wir erleben verstärkt seit der Corona-Pandemie, wie die Zahl unzufriedener Bürgerinnen und Bürger wächst. Wutbürger verweigern den Dialog der Vernunft. Respekt, das gesunde Verhältnis zum Dissens, Gelassenheit im Streit der Standpunkte und die Selbstverständlichkeit eines sozialen Miteinanders der Menschen – all das fehlt immer häufiger.
Nach vielen erschreckenden Sonntagsumfragen haben wir nun erste Gewissheiten: Ein großer Teil der Wählerschaft hat in zwei Bundesländern eine Partei gewählt, die unsere Kolleginnen und Kollegen aus anderen Nationen ausweisen will. Damit würden wir in Deutschland über 60.000 Ärztinnen und Ärzte verlieren.
Wir alle arbeiten täglich mit Ärztinnen und Ärzten, mit Pflegekräften und medizinischen Fachangestellten aus nahezu allen Ländern der Welt zusammen. Solche Pläne sind unerträglich. Protestieren wir deshalb für ein weltoffenes Miteinander. Protestieren wir gegen Ausgrenzung, Fremdenhass und jede Art der Diskriminierung.
- HV LV 2024 Beschlußprotokoll_0.pdf(243.8 KB, PDF)