Die meisten Facharztanerkennungen gab es im Jahr 2022 im Bereich der Inneren Medizin (92). Am zweithäufigsten war die Anerkennung im Gebiet Allgemeinmedizin (89). Es folgten die Anästhesiologie (46) sowie die Innere Medizin und Kardiologie (34).
Die Zahl der Facharztanerkennungen in der Allgemeinmedizin liegt somit erneut auf dem zweiten Platz, hat aber zahlenmäßig im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zugelegt (2020: 84; 2021: 60).
„Wir dürfen mit unseren Bemühungen um eine Stärkung der Allgemeinmedizin nicht nachlassen“, erklärt der Präsident der rheinland-pfälzischen Landesärztekammer, Dr. med. Günther Matheis. Insgesamt gut angenommen wird darüber hinaus der Quereinstieg in die Allgemeinmedizin. Mit dem Quereinstieg Allgemeinmedizin wird bereits fertigen Fachärztinnen und Fachärzten aus anderen Fachgebieten der Weg in die Allgemeinmedizin erleichtert.
Teile einer bereits erworbenen Facharztqualifikation werden hierfür anerkannt. Rheinland-Pfalz hat diese Möglichkeit als bundesweit erste Ärztekammer im Jahr 2011 eingeführt. Seitdem haben bereits fast 150 Ärztinnen und Ärzte diese Chance genutzt. Zugleich fordert der Ärztekammer-Präsident aber auch, dass nicht nur die hausärztliche Versorgung Stärkung braucht, sondern auch die fachärztliche Grundversorgung. „Auch diese müssen wir fest im Blick haben. Denn auch hier zeigen sich Engpässe, die weiter zunehmen werden.“
Nach Abschluss ihres Medizinstudiums durchlaufen Ärztinnen und Ärzte eine mehrjährige, mindestens fünfjährige Weiterbildung zur Fachärztin oder zum Facharzt. Diese Weiterbildung findet unter Anleitung erfahrener Ärztinnen und Ärzte statt, die von der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz zur Weiterbildung befugt werden. Die Weiterbildung endet mit einer Prüfung. Wer sie besteht, erhält die Facharztanerkennung. Ohne Facharztanerkennung können Ärztinnen und Ärzte nicht im System der Kassenärztlichen Vereinigung arbeiten.