• Zugewanderte Fachkräfte sind im Gesundheitswesen unverzichtbar

    Kammerpräsident Dr. med. Hans-Albert Gehle warnt vor Spaltung der Gesellschaft
    26.Januar 2025
    Vier Wochen vor der Bundestagswahl warnte der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe vor der Spaltung unserer Gesellschaft. „Wir dürfen uns in Deutschland nicht spalten und auseinandertreiben lassen. Das muss immer wieder neu ins Bewusstsein der Bevölkerung getragen werden!“, mahnte Dr. med. Hans-Albert Gehle zu Beginn der 2. Kammerversammlung. „Wir sind in einem Wahlkampf, in dem die Parteien nicht viel Zeit haben, ihre Ideen zu vermitteln oder gar zu entwickeln. Und wir sehen einmal mehr, dass Gesundheitsthemen nur unter ferner liefen vorkommen. Fast noch größere Sorgen bereitet mir allerdings, dass unserem Gesundheitswesen auch aus anderen Bereichen ernste Schwierigkeiten drohen – das Stichwort lautet „Remigration“. Sie zu verwirklichen, wie sich das ein Teil des politischen Spektrums denkt, würde unser Gesundheitswesen vor bisher nicht erlebte Probleme stellen! Lassen wir nicht zu, dass existenzielle Ängste in der Bevölkerung geschürt werden.“
    Kammerpräsident Dr. med. Hans-Albert Gehle: "Fachkräfte aus dem Ausland sind für uns wertvolle Kolleginnen und Kollegen."
    Kammerpräsident Dr. med. Hans-Albert Gehle: "Fachkräfte aus dem Ausland sind für uns wertvolle Kolleginnen und Kollegen."

    „Politische Kräfte, die im großen Stil Ärztinnen und Ärzte und Gesundheitsfachkräfte mit ausländischen Wurzeln in ihre Herkunftsländer zurückschicken wollen, schaden Deutschland gleich doppelt.

    Kolleginnen und Kollegen, die ihr Studium im Ausland absolviert haben, aber in Deutschland arbeiten, sind ein wertvoller Teil unserer Gesundheitsversorgung geworden. Sie sind integriert, sie fühlen sich als Teil unseres Gesundheitssystems.

    Ohne ihre Arbeit gingen vielerorts buchstäblich die Lichter aus. Wer sie wegschicken will, reißt mutwillig Lücken, die nicht mehr zu füllen sind. Er verzichtet zudem mutwillig auf das Investment, das in Deutschland in die Facharztweiterbildung der Kolleginnen und Kollegen geflossen ist. Beides kann sich das deutsche Gesundheitswesen, kann sich unsere ganze Gesellschaft aber nicht leisten - auch menschlich nicht.“