„Wir sind froh, dass die Patienten an den Unikliniken nun wieder im Team aller an der Versorgung beteiligten Berufsgruppen versorgt werden können, da in den vergangenen zwölf Wochen über 10.000 Operationen und Behandlungen an den sechs Unikliniken Aachen, Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster verschoben werden mussten“, erklärt Dr. med. Hans-Albert Gehle, Vorsitzender des Marburger Bundes NRW/RLP.
Gehle verweist ausdrücklich darauf, dass die Universitätskliniken einen unersetzlichen Beitrag zur medizinischen Versorgung in NRW leisten. „Hier geht es um absolute Spitzenmedizin. Alle Beschäftigten wollen den schwer erkrankten Patienten die bestmögliche medizinische Versorgung geben.“
Krankenhausarbeit ist aber immer Teamarbeit: „Bei aller Freude über das Ende des langen Tarifkonfliktes und die nun zu erwartenden Entlastungen der Pflegekräfte darf die Politik nicht vergessen, dass auch die seit Jahren chronisch überlasteten Ärztinnen und Ärzte dringend Verbesserungen bei ihren gesamten Arbeitsbedingungen benötigen“, betont Gehle. Auch im ärztlichen Bereich sind seit Jahren viele Stellen in allen Krankenhäusern nicht besetzbar. Der Ärztemangel belastet die Kolleginnen und Kollegen zusätzlich.“
Seit dem 11. Juli verhandelt der Marburger Bund in der aktuellen Tarifrunde mit der Tarifgemeinschaft der Länder (TDL) bundesweit für gut 20.000 Ärztinnen und Ärzte an Unikliniken. „Hier geht es nicht alleine um lineare Tariferhöhungen, sondern etwa auch um Zuschläge für familienunfreundliche Arbeit in der Nacht.
Als einen Ausgleich der Belastungen für Ärztinnen und Ärzte wollen wir eine einfache und einheitliche Regelung beim Zusatzurlaub einführen. Unabhängig von der Dienstform soll es zukünftig fortlaufend bei einer Ableistung von jeweils 144 Nachtarbeitsstunden einen Tag Zusatzurlaub geben“, sagt Gehle.