„Die Behandlung der Corona-Patienten ist ausgesprochen personalintensiv und ihre Verweildauer liegt mit meist über 14 Tagen mehr als doppelt so hoch wie gewöhnlich“, berichten Feras El-Hamid und Thorsten Hornung. „Es ist nicht möglich, auf Dauer Covid-19-Patienten neben dem gewöhnlichen Alltagsgeschäft zu versorgen. Dringend sei auch eine Entlastung der Ärzteschaft bei allen administrativen Arbeiten nötig. Die Patientenversorgung muss Vorrang haben.“
Als ausgesprochen schwierig bezeichnen es die jungen Klinikärzte, die Anschlussbehandlung der meist älteren Patienten zu organisieren. „Oft ist bei den vorwiegend geriatrischen Covid-19-Patienten eine Folgebehandlung in einer Reha-Klinik nötig. In den meisten Fällen ist es aber nicht in der gebotenen Zeitnähe möglich, dort einen Platz zu bekommen, so dass auch diese Patienten zur hohen Belegung in den Kliniken führen.“
Problematisch ist ferner, dass viele Patienten, die keine direkte Anschlussbehandlung in einer Reha-Klinik benötigen, nicht nach Hause entlassen werden können, da sie alleinstehend sind oder kranke Partner die häusliche Versorgung nicht leisten können. „Es wäre ausgesprochen hilfreich, wenn die Städte in den betroffenen Regionen Zimmer in leerstehenden oder nicht ausgelasteten Hotels anmieten würden, um dort diese austherapierten Patienten betreuen zu lassen. Die Patienten müssen sich nur ausruhen können und verpflegt werden. So ließen sich viele Krankenhäuser erheblich entlasten.“