Die Große Tarifkommission des Marburger Bundes hat dem Sondierungsergebnis mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vom 13. Januar 2025 zugestimmt und die Beendigung der Arbeitskampfmaßnahmen im Geltungsbereich des Tarifvertrages TV-Ärzte/VKA beschlossen. Zuvor hatte bereits eine Urabstimmung unter den Mitgliedern in den tarifgebundenen Krankenhäusern eine Zustimmung ergeben: 70 Prozent der teilnehmenden Mitglieder stimmten für ein Ende des Arbeitskampfs.
In der Tarifauseinandersetzung zwischen dem Marburger Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) war am 13. Januar 2025 ein Sondierungsergebnis zustande gekommen. Daraufhin hatte der Marburger Bund die angekündigten Streikmaßnahmen ausgesetzt und seine Mitglieder im Geltungsbereich des Tarifvertrages TV-Ärzte/VKA um ein Votum zu der Frage gebeten, ob aufgrund des neuen Sondierungsstands der Arbeitskampf an den kommunalen Kliniken beendet werden sollte.
Aus den Gesprächen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am 7./8. und 13. Januar resultierte ein Sondierungsstand, der erheblich über das bis dato geltende Arbeitgeberangebot hinausgeht. Daher hatte die Große Tarifkommission (GTK) entschieden, Sie um Ihr Votum zu bitten, ob auf-grund dieses Sondierungsstands die angesetzten Streikmaßnahmen ausgesetzt werden sollen.
Wie wir bereits berichteten, hatten der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bereits am 7. und 8. Januar auf dem Sondierungswege versucht, noch eine Einigung im Tarifkonflikt zu erreichen. Der MB war dieser Bitte nachgekommen, weil die VKA Bereitschaft signalisiert hatte, ihr Angebot aus dem November 2024 deutlich nachzubessern. Zwar waren am Ende der Sondierung in der vergangenen Woche verwendbare Bestandteile für eine Einigung erkennbar – die Große Tarifkommission des Marburger Bundes (GTK) bewertete diese jedoch als (noch) nicht ausreichend. Da die Türen für eine Einigung aber immer noch offenstanden, starteten MB und Arbeitgeber am gestrigen Montag, den 13. Januar, einen letzten Versuch, um gegebenenfalls noch eine Einigung vor Beginn der Streikmaßnahmen zu erzielen.
In einem kurzfristig anberaumten Sondierungsgespräch haben sich die Verhandlungsdelegationen des Marburger Bundes und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gestern Abend in Dresden auf ein Tarifergebnis verständigt. In einer Sondersitzung entschied daraufhin die Große Tarifkommission des Marburger Bundes die mögliche Tarifeinigung den betroffenen Mitgliedern in den kommunalen Kliniken zur Abstimmung vorzulegen. Die angekündigten Streiks ab 15. Januar werden bis zum Vorliegen des Ergebnisses der Urabstimmung ausgesetzt.
Am 7. und 8. Januar gab es einen letzten Versuch, noch eine Einigung mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) zu erreichen. Die Arbeitgeber hatten um diese Sondierung gebeten, um ggf. noch eine Einigung vor Durchführung von Streikmaßnahmen zu erzielen. Der MB war dieser Bitte nachgekommen. Trotz des eindeutigen Votums der Mitglieder für einen Streik ist sich der MB seiner Verantwortung bewusst und machte deutlich, dass eine Lösung am Verhandlungstisch nach wie vor möglich ist. Leider wurde die Hoffnung auf eine einvernehmliche Lösung auf den „letzten Drücker“ bislang enttäuscht.
Vom 2. bis 16. Dezember 2024 waren Sie aufgerufen, Ihre Stimme in der Urabstimmung abzugeben und der VKA damit zu zeigen, was Sie von der Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in den laufenden Verhandlungen zum TV-Ärzte/VKA halten. Statt diese Zeit sinnvoll zu nutzen und gemeinsam mit uns nach einer Lösung in der Tarifauseinandersetzung zu suchen, verstieg sich die VKA dazu, dem MB fehlende Einigungsbereitschaft vorzuwerfen und zu behaupten, wir würden unseren Mitgliedern maßgebliche Informationen vorenthalten.
Zwei Wochen lang hatten die Mitglieder des Marburger Bundes im Geltungsbereich des Tarifvertrages TV-Ärzte/VKA Gelegenheit, ihr Votum zu einem unbefristeten Arbeitskampf an den kommunalen Kliniken abzugeben. Das Ergebnis der Urabstimmung fällt eindeutig aus: 92 Prozent der teilnehmenden Mitglieder des Marburger Bundes in den tarifgebundenen Kliniken sprechen sich für unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen im Sinne eines Vollstreiks aus.