Am kommenden Dienstag werden Sie in einen bundesweiten ganztägigen Warnstreik treten - ab 13 Uhr sehen wir uns bei der zentralen Kundgebung auf dem Frankfurter Römerberg. Mit so vielen Ärztinnen und Ärzten wie möglich, die ihre Entschlossenheit in Frankfurt auf die Straße bringen, geben wir der VKA eine klare Motivation, sich endlich ernsthaft zu bewegen.
Auch in der zwischenzeitlich vierten Verhandlungsrunde zwischen dem Marburger Bund und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gab es keinen Durchbruch. Mehr noch: Die Arbeitgeber scheinen die Bedürfnisse und Erwartungen der Ärzteschaft in den kommunalen Kliniken nach wie vor nicht ernst zu nehmen. Man versucht, uns hinzuhalten! Statt vernünftige lineare Erhöhungen für das laufende Jahr zu vereinbaren, versteifen sich die Arbeitgeber auf eine Inflationsausgleichpauschale. Von Wertschätzung der Leistungen der Ärzteschaft keine Spur. Was die Arbeitgeber bereits während der Coronapandemie vermissen ließen, setzt sich nun fort. Angesichts des sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels ein kaum nachvollziehbares Gebaren.
In den Tarifverhandlungen für die 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern gibt es keine Fortschritte. Auch in der vierten Verhandlungsrunde sah sich die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) außerstande, dem Marburger Bund ein konkretes Angebot zu unterbreiten. Stattdessen provozierte die Arbeitgeberseite die Verhandlungskommission des Marburger Bundes mit Überlegungen, die zu erheblichen Einkommensnachteilen für Ärztinnen und Ärzten führen würden.
Der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) treffen sich heute Mittag zu ihrer vierten Verhandlungsrunde. In der seit Monaten andauernden Tarifauseinandersetzung fordert der Marburger Bund für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen und zusätzlich eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent.
Gestärkt durch die große Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen an den Warnstreiktagen mit den zentralen Veranstaltungen in Hamburg und München traf die MB-Verhandlungskommission am Montag auf offensichtlich verhandlungsunfähige Vertreter der VKA. Um es kurz zu machen: Unter diesen Umständen lohnt es momentan nicht, weiterzumachen.
Die Tarifverhandlungen für Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern sind in einer kritischen Phase. „Die von den kommunalen Arbeitgebern vorgelegten Ideen zur Lösung des Tarifkonflikts sind völlig unzureichend und können keine Basis für eine Verständigung sein“, erklärte Christian Twardy, Verhandlungsführer des Marburger Bundes, nach den zweitägigen Gesprächen in Berlin.
Mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte sind heute dem Aufruf des Marburger Bundes gefolgt und haben sich an dem ganztägigen Warnstreik an kommunalen Krankenhäusern in sechs Bundesländern beteiligt. Allein zur zentralen Kundgebung auf dem Marienplatz in München kamen mehr als 4.000 Streikende. Darüber hinaus fanden in einigen Landesverbänden des Marburger Bundes dezentrale Veranstaltungen mit mehreren Hundert Teilnehmenden statt, so z.B. in Köln und Kaiserslautern. Bereits am 21. März hatten sich Tausende Klinikärzte an einem ersten ganztägigen Warnstreik beteiligt.
In der Tarifauseinandersetzung mit den kommunalen Arbeitgebern hat der Marburger Bund für diesen Donnerstag (30. März) erneut zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern wollen damit den Druck auf die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) erhöhen, die bisher keine Bereitschaft zeigt, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Aufgerufen zum Warnstreik sind Mitglieder des Marburger Bundes in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die zentrale Warnstreik-Kundgebung wird auf dem Marienplatz in München stattfinden (13 - 15 Uhr).
Mit ihrem ganztägigen Warnstreik am morgigen Dienstag (21. März) wollen Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Krankenhäusern und einzelnen privaten Kliniken des Asklepios- und des Helios-Konzerns den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Aufgerufen zu den Arbeitsniederlegungen sind Mitglieder des Marburger Bundes in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.