Vor dem Hintergrund der Forderung des KBV-Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Gassen, mehr Operationen ambulant durchzuführen, sagt der Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe (ÄKWL), Dr. med. Hans-Albert Gehle: „Wenn Herr Gassen von drei bis vier Millionen Operationen jährlich spricht, die ambulant statt im Krankenhaus durchgeführt werden sollen, frage ich mich ernsthaft, ob das ambulante System dies auch abbilden kann.“ Zudem bezweifelt der ÄKWL-Präsident das von Gassen postulierte Einsparpotenzial von bis zu zehn Milliarden Euro. Der westfälisch-lippische Kammerpräsident fordert hingegen, das Gegeneinander von stationärem und ambulantem Sektor aufzugeben. „Mit Pauschalkritik kommen wir bei der Frage nach der Zukunft des Gesundheitswesens nicht weiter“, betont Gehle. „Vielmehr müssen wir Patientenversorgung gemeinsam gestalten.“