Wie sieht unsere Zukunft aus? Mit dieser Frage wollte sich unsere 139. Hauptversammlung in Bremen beschäftigen. Nun, der Blick in unsere ärztliche Zukunft reichte nicht allzu weit. Einmal mehr wurde von verschiedenen Referenten vornehmlich die aktuelle Misere aus verschiedenen Blickpunkten beklagt. Die Realität kennen wir selber alle nur zu gut. Um es vorwegzusagen, mit ihr müssen wir vorerst weiterleben. Wir dürfen und können sie uns keineswegs schönreden. Wir beklagen seit Jahren einen Ärztemangel – geschätzte 2.000 Arztstellen in den etwa 420 Kliniken in NRW und RLP sind nicht besetzbar. Uns fehlt dadurch die nötige Zeit für Patienten. Wir haben zu viele Dienste zu familienunfreundlichen Zeiten, wünschen uns mehr Zeit für unsere eigene Erholung und unser Privatleben. Wir fordern erträglichere Arbeitsbedingungen, mehr Entlastung durch Delegationen, eine zeitgemäße Digitalisierung. Warum müssen wir Dokumentationen selber ausfüllen, Daten für das Controlling eingeben, Arztbriefe schreiben? Bürokratie ist keine ärztliche Tätigkeit. Es gibt dafür Assistenzberufe. Es würde reichen, wenn wir die Arztbriefe unterzeichnen.