• Länderpolitik

    10. Jul. 2019
    (mhe). Die rheinland-pfälzische Landesregierung sieht den gravierenden Ärztemangel im Öffentlichen Gesundheitsdienst, von der tatsächlichen Ursache, der völlig unzureichenden Bezahlung, will sie aber offenkundig nichts wissen. Kein Wort fiel dazu bei einer sog. "Kick-Off"-Sitzung. Stattdessen will man mit Imagewerbung, einem neuen Weiterbildungskonzept und einer Vorabstudienquote für den ÖGD bei der Studienplatzvergabe zum Medizinstudium Personal gewinnen. Doch, welchen Arzt sollte das in einer Zeit des allgemeinen Ärztemangels wirklich locken, solange man monatlich 1.500 Euro weniger verdient, als in Krankenhäusern? Das die VKA endlich separate Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund für ÖGD-Ärzte aufnehmen will, scheint der Landesregierung auch nicht erwähnenswert.
    03. Jul. 2019
    Sankt Augustin/Bonn (mhe). Eine folgenreiche Entwicklung: Nachdem führende Kardiologen und Herzchirurgen mitsamt eines Ärzte- und Pflegeteams der Asklepios Kinderklinik zur Uniklinik Bonn wechseln wollen, würden nach eigenen Angaben des privaten Klinikbetreibers 45 Prozent der stationären Erlöse wegbrechen. Ohnehin benachteiligt das DRG-System schon die Kindermedizin und Geburtsmedizin. „Aus eigener Kraft wird die Klinik nicht überleben können“, bekannte der Geschäftsführer der Asklepios Klinik, Uwe Jansen. Das die Klinik in Gefahr ist, wurde erstmals im Frühjahr angekündigt. Nun haben die Asklepios Kliniken in Hamburg gestern per Pressemitteilung bekanntgegeben, dass sie zur Schließung der Kinderklinik Sankt Augustin zum 1. Oktober 2019 Fördermittel aus dem mit 500 Millionen Euro gefüllten Strukturfonds der Bundesregierung zur vollständigen Schließung des Klinikstandortes fordern. Die Fondsgelder fließen nur bei Schließungen und Kapazitätsabbau – eine klassische Abwrackprämie.
    03. Jul. 2019
    Mainz (mhe). Die Universitätsmedizin Mainz kommt aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Ausgerechnet im zehnten Jahr ihres Bestehens legt die größte Klinik in Rheinland-Pfalz ein Rekorddefizit für das abgelaufene Jahr vor. Mit einem Minus von 59,7 Millionen Euro im Jahr 2018 verzeichnet die Universitätsmedizin Mainz ihr bislang schlechtestes finanzielles Jahresergebnis. „Die Leistungen in der Krankenversorgung und Forschung wurden zwar weiter gesteigert, deckten jedoch nicht die hohen Kosten ab. Im vergangenen Jahr haben uns erneut mehr Patienten ihr Vertrauen geschenkt und sich in unseren Kliniken behandeln lassen“, bilanzierte der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand Univ.-Prof. Dr. med. Norbert Pfeiffer. „Das ist dem großen Engagement unserer Mitarbeiter zu verdanken.“
    02. Jul. 2019
    Düsseldorf. „Bei der Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen darf der Aspekt des Kapazitätsabbaus nicht im Vordergrund stehen. Die Zeit der kalten Strukturbereinigung müssen wir hinter uns lassen. Wir brauchen eine gestaltende Gesundheitspolitik, die gemeinsam ein nachhaltiges Versorgungskonzept im Interesse der Bürger in NRW verfolgt.“ Mit diesen Worten warnte Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), anlässlich des heute veröffentlichten Grundsatzpapiers der KGNW zur Landeskrankenhausplanung 2019 bis 2030 davor, Kapazitäten kurzfristig abzubauen, die zukünftig aber wieder gebraucht würden.
    21. Mai 2019
    Mainz. „Der von ViaSalus bekanntgegebene Einstieg der katholischen Alexianer Gruppe in das Unternehmen und die Zusicherung, die bestehenden Krankenhausstandorte und Einrichtungen zu erhalten, stimmen mich zuversichtlich“, kommentierte die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Ich sehe darin eine gute Grundlage, den begonnenen Sanierungsprozess fortzusetzen und die Standorte auf eine zukunftsfähige Basis zu stellen. Mit der geplanten Beteiligung der Alexianer ist von Seiten des MSAGD auch die Erwartung verbunden, dass eine gute Lösung für die Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter der Kliniken gefunden werden kann“, betonte Bätzing-Lichtenthäler.
    06. Mai 2019
    Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann begrüßt den vorgelegten Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums zur Einführung einer Impfpflicht gegen Masern: „Ich unterstütze Bundesgesundheitsminister Spahn ausdrücklich bei dem Ziel, eine Impfpflicht einzuführen. All unsere Aufklärungsbemühungen in den letzten 20 Jahren haben nicht zum Erfolg geführt“, erklärt der Minister.
    12. Mär. 2019
    Mainz. Die Luftverschmutzung wird als Gesundheitsgefahr deutlich unterschätzt, auch wenn es derzeit eine hitzige Diskussion über Stickoxide, Feinstaub und Dieselfahrverbote gibt. Ein Wissenschaftlerteam um Jos Lelieveld, Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie und Thomas Münzel, Professor an der Universitätsmedizin Mainz hat nun ermittelt, dass Luftverschmutzung die durchschnittliche Lebenserwartung der Europäer um rund zwei Jahre verringert. Weltweit sterben laut der Studie jährlich etwa 120 Menschen pro 100.000 Einwohner vorzeitig an den Folgen von verschmutzter Luft, in Europa sogar 133 und damit mehr als im globalen Durchschnitt. In mindestens der Hälfte der Fälle sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache.
    06. Mär. 2019
    Düsseldorf. Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen hat die nordrhein-westfälische Landesregierung und die Krankenkassen scharf dafür kritisiert, dass sie die vom Bund bereitgestellten 210 Millionen Euro für die Digitalisierung in den 340 Kliniken in NRW nicht nutzt. Beide haben dagegen kürzlich vereinbart, in den Jahren 2019 und 2020 nur die Schließung und Konzentration von Klinikstandorten mit den Strukturmitteln zu fördern. „Vor dem Hintergrund des bekannten Investitionsstaus in den Kliniken und Herausforderungen bei Pflege und Digitalisierung sind wir schockiert über diese Entscheidung", kritisiert Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Regierung und Kassen seien der Abbau der Krankenhausversorgung anscheinend wichtiger als die Investitionen in die Zukunft der Patientenversorgung in NRW.
    19. Feb. 2019
    Düsseldorf. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat die Details für das Bewerbungs- und Auswahlverfahren der sogenannte Landarztquote veröffentlicht. Das Kabinett verabschiedete die entsprechende Rechtsverordnung zum Landarztgesetz NRW (LAG NRW). Bewerbungen sind ab dem 31. März bis zum 30. April 2019 möglich. Damit können zum Wintersemester 2019/2020 die ersten Studierenden per Landarztquote ihr Studium der Humanmedizin beginnen. Das LAG NRW war bereits im Dezember 2018 vom Landtag verabschiedet worden. NRW nimmt bundesweit eine Vorreiterrolle ein. Heftige Kritik kam von der Opposition im Landtag.
    09. Jan. 2019
    Düsseldorf (mhe). Die nordrhein-westfälische Landesregierung wird noch vor der Sommerpause einen Gesetzentwurf für die Errichtung einer Pflegekammer in NRW auf den Weg bringen. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann kündigte bei der heutigen Vorstellung der Ergebnisse einer Umfrage unter 1.503 Pflegekräften an, den Aufbau der Pflegekammer NRW mit fünf Millionen Euro zu fördern. Das Umfrage-Ergebnis: 79 Prozent der Pflegefachkräfte wollen eine Pflegekammer. Sie wird mit gut 200.000 Mitgliedern mit Abstand die mitgliederstärkste Berufskammer in NRW werden. Die beiden Ärztekammern in NRW haben knapp 110.000 Mitglieder. Sowohl die Opposition als auch die Krankenhausgesellschaft NRW begrüßten die Entscheidung.